New Orleans. Blanche DuBois kommt bei ihrer Schwester Stella und ihrem Mann Stanley Kowalski unter. Sie hat alles verloren: Ihr Zuhause, das Familienanwesen »Belle Rêve«, ist weg, ihr Job als Lehrerin ist ebenfalls passé. Nur schwer verkraftet sie, was ihr widerfahren ist, der Abstieg in den Alltag der Stadt, weg von ihrem aristokratischen Traum, lässt sie immer labiler werden. Ihr zart besaitetes Wesen prallt auf den derben, einfachen und gewaltbereiten Stanley – der sie hasst. Als Blanche sich schließlich für einen Verehrer schön macht, den es gar nicht gibt, als Stella ihr nicht glauben kann, dass Stanley sie vergewaltigt hat, als sie in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen wird, ist der Tiefpunkt erreicht: Endstation Sehnsucht.
Basierend auf Tennessee Williams’ gleichnamigem Drama schuf André Previn mit A Streetcar Named Desire, uraufgeführt 1998, ein packendes Werk für die Opernbühne. In seiner ergreifenden Musiksprache bringt er zum Ausdruck, was weder Metapher noch Worte allein zu zeigen vermögen: ein Psychogramm kranker Perversität und Surrealität, mit dem die »Familie« um Blanche DuBois der brutalen Wahrheit ihrer Realität zu entfliehen versucht.