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Hänsel und Gretel (Hansel and Gretel), Humperdinck
Jaga

Hansel and Gretel by Humperdinck, Alates (2022/2023), Juhatatud Wolfgang Atzenhofer,, Dirigent David Schlager, Schloss Pöllau, Pollau, Austria

Osades

„Knusper, knusper Knäuschen, wer knuspert mir am Häuschen?“ ertönt es demnächst gespenstisch aus dem Off, wenn „Das Opernkarussell“ mit seiner neuen Produktion zur kommenden Weihnachtszeit auf große Steiermark-Tournee geht. Diesmal hat es sich der vor zwei Jahren gegründete Musiktheater-Verein zum Ziel gesetzt, an abermals ungewöhnlichen Opern-Spielorten kreuz und quer durchs ganze Bundesland besonders ein junges Publikum anzusprechen. Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ gilt ja seit Generationen noch immer als Einstiegs-Droge in die für viele noch unbekannte Welt der Oper. Das dem Werk zugrunde liegende Grimmsche Märchen ist hinlänglich bekannt – die Präsentationsform des Opernkarussells weniger. Erzählt wird die Geschichte aus dem Blickwinkel der beginnenden Siebzigerjahre des letzten Jahrhunderts; also einer Zeit, in der Eltern selbst als Kinder ehemals in einer schwierigen Kriegszeit aufgewachsen sind. Sie hatten damals ein ähnliches Schicksal wie die beiden unter extrem ärmlichen Verhältnissen groß werdenden Hauptfiguren der Oper, als sie ihre eigene Kindheit in den Wirren des zweiten Weltkriegs durchleben mussten. Einige unserer DarstellerInnen sind genau in dieser Zeit geboren worden beziehungsweise groß geworden und können so gemeinsam mit vielen aus dem Publikum in Erinnerungen schwelgen. Für das junge Publikum jedoch ist und bleibt es ein spannendes Märchen aus vergangener Zeit. „Hänsel und Gretel“ gehört zu Weihnachten. Gegen Ende der Sechzigerjahre wollten die Eltern ihren Kindern besonders schöne Weihnachten bescheren, wohl auch deshalb, weil ihre eigenen in der Nachkriegszeit Großteils alles andere als „O du Fröhliche“ waren. Lametta, Gold-Kugeln, Engelshaar und leuchtende Sternwerfer wurden also aufgeboten, um ja dem eigenen Nachwuchs unvergessliche Erinnerungen zu injizieren. Scheint man bühnenmäßig vorerst noch mit einer klapp- und drehbaren Kulissen-Installation als zuhause der beiden Protagonisten und einiger grüner Bäume das Auslangen zu finden, spielen sich immer mehr weihnachtliche Requisiten überraschend in die Szenerie und in der großen Traum-Pantomime gegen Ende des zweiten Aktes scheint dann das weihnachtliche Glück – zumindest in Gedanken – endlich perfekt zu sein. Wenn da nur das essbare, überdimensionale Lebkuchenhaus – dessen Lebkuchenmauern am glücklichen Ende jeder Vorstellung von den Publikumskindern vernascht werden können – im dritten Teil der Oper nicht eine unheimliche Bewohnerin beherbergen würde, die mit ihrem (Hexen-) Besen noch ordentlich die vorhin erwähnte, heimtückische Idylle aufräumen wird. Humperdinck spielt in seiner Komposition ebenso mit großen, symphonischen Elementen wie mit volkstümlichen Weisen, die mittlerweile schon längst Kult-Status als Kinderlieder erlangt haben. Das Opernkarussell zeigt eine leicht gekürzte Fassung ohne Pause mit einer Spieldauer von etwa neunzig Minuten mit allen musikalischen Höhepunkten wie dem Hexenritt oder dem Knusperwalzer, dargebracht von arrivierten SängerInnen und einem Streicher-Ensemble mit Akkordeon und Klavier. Nicht zu vergessen ist der je nach Region und Aufführungsort wechselnde Kinderchor, dessen ortsspezifische Mitwirkende gegen Ende der Oper als aus dem Zauber der Hexe erlöste Lebkuchenkinder ihren großen Auftritt haben werden.
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