Name: Böck ist Bruckner V
Start: 2022-10-08T00:00:00.000Z
End: 2022-10-08T00:00:00.000Z
Location: Brucknerhaus

Organization

Brucknerfest Linz

Pianist

Daniel Linton-France

Speaker

Wolfgang Böck

Soprano

Elisabeth Wimmer

Böck ist Bruckner V

Linz

Austria

Brucknerhaus

Mittlerer Saal

Böck ist Bruckner V: Recital Various

Public

Recital

Approved

Bruckner in the distorting mirror of posterity

In the last part of the series Böck ist Bruckner the focus is on the afterlife of the composer. Even his contemporary Hans von Bülow regarded Bruckner as „half genius + half idiot“ and the contradiction between the „simple“ man and his complex creations, which painfully disturbs the cherished desire for harmony between the person and the work, became  in retrospect greater than ever. While on the one hand Victor Léon and Ernst Décsey in their successful play Der Musikant Gottes (God's Minstrel) served up to the catholic-conservative audience a portrait dripping with clichés,  of a naive, clumsy but deeply pious and divinely gifted artist, on the other hand the corporate state and the Nazis glorified him into the figure of a „deutschen Tonheros“, („German musical hero“ ). As a result of this veritable split in the historical personality the image of Bruckner is dominated to this day „by two central themes: on one side stands „God's Minstrel“ and on the other the rustic eccentric, the typical (Upper) Austrian artist, who (…) can easily – even in fascist systems – be elevated to become a nationalist artist“. The readings give an entertaining tour d`horizon of the polyphonic literary views of Bruckner, accompanied by the music of his enthusiastic supporters.

English

Bruckner im Zerrspiegel der Nachwelt

Im letzten Teil der Reihe Böck ist Bruckner steht das Nachleben des Komponisten im Mittelpunkt. Schon sein Zeitgenosse Hans von Bülow betrachtete Bruckner als „halb Genie + halb Idiot“ und der Widerspruch zwischen dem „einfachen“ Menschen und seinen komplexen Schöpfungen, der den gehegten Wunsch nach Harmonie zwischen Mensch und Werk schmerzlich stört, wurde im Nachhinein größer als je. Während auf der einen Seite Victor Léon und Ernst Décsey in ihrem Erfolgsstück Der Musikant Gottes dem katholisch-konservativen Publikum ein von Klischees triefendes Porträt eines naiven, tollpatschigen, aber zutiefst frommen und göttlich begabten Künstlers präsentierten, präsentierten auf der anderen Seite andererseits verklärten ihn der Ständestaat und die Nazis zur Figur eines „deutschen Tonheros“. Als Folge dieser regelrechten Spaltung der historischen Persönlichkeit wird das Bild Bruckners bis heute „von zwei zentralen Themen dominiert: Auf der einen Seite steht „Gottes Minnesänger“ und auf der anderen Seite der bäuerliche Sonderling, der typische (ober)österreichische Künstler, der (…) leicht – auch in faschistischen Systemen – zum nationalistischen Künstler erhoben werden kann“. Die Lesungen geben einen unterhaltsamen tour d`horizon durch die vielstimmigen literarischen Ansichten Bruckners, begleitet von der Musik seiner begeisterten Anhänger.

Deutsch

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