Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft - große umso mehr. Ein ganz großes Geschenk machte der ungarische Großmeister der Moderne, Béla Bartók, dem legendären Schweizer Dirigenten und Musikmäzen Paul Sacher: Zum zehnjährigen Bestehen von dessen nicht minder legendärem Basler Kammerorchester schrieb er 1936 seine Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta - ein absolutes Spitzenwerk der Musik des 20. Jahrhunderts, das längst zu einem Klassiker geworden ist. Auch die 1. Symphonie von Johannes Brahms war ursprünglich ein Geschenk für eine ganz bestimmte Person: für Clara Schumann, die Liebe seines Lebens. Das berühmte Horn-Motiv, das im Finale den großen Showdown einleitet, sandte er ihr als Geburtstagsgruß auf einer Postkarte, unterlegt mit den Worten: "Hoch auf dem Berg, tief im Tal, grüß ich Dich viel tausendmal!" Übrigens: Dass Brahms seine Erste offiziell dann gar nicht Clara Schumann widmete - geschenkt! Das Werk ist auf jeden Fall auch eine "Clara-Symphonie".
