Freude, Humor und Leichtigkeit prägen das 3. Sinfoniekonzert.
Marche fatale von Helmut Lachenmann ist ein kurzes Werk für
großes Orchester, das sich mit dem "Lächerlichen" des Lebens
beschäftigt. Laut dem Komponisten ist das Schlüsselwort von
Marche fatale "Banalität" was sich im Charakter des Stückes
widerspiegelt: Es ist ungehemmt, humorvoll, leicht, manchmal
grotesk, schrill, exzentrisch und frech. Das Werk hat stilistisch
wenig mit den frühen Kompositionen von Helmut Lachenmann zu
tun. Der deutsche zeitgenössische Komponist nahm an den Darmstädter Ferienkursen teil, wurde von Karlheinz Stockhausen und
Luigi Nono beeinflusst und setzte sich aktiv für die Nachkriegsavantgarde ein. In einigen seiner letzten Kompositionen finden
sich jedoch auch traditionellere Elemente, wie in Marche fatale.
Humorvoll und ungewöhnlich ist auch das Konzert für Violoncello
und Blasorchester von Friedrich Gulda. Friedrich Gulda war ein
österreichischer Pianist und Komponist, der eine große Liebe
auch für Jazz und andere musikalische Genres hatte. Das Konzert
für Violoncello und Blasorchester verbindet Cellovirtuosität,
Blasmusik sowie jazzrockige Elemente. Die Besetzung – Solocello,
(symphonisches) Blasorchester, E-Bass, akustischer Bass, Gitarre
und Schlagzeug – ist revolutionär. Anastasia Kobekina, eine der
aufregendsten jungen Cellistinnen unserer Zeit, wird dieses
ironisch spannende Werk auf die Bühne bringen.
Auch der zweite Teil des Konzerts wird von spielerischer Leichtigkeit geprägt sein: Joseph Haydns berühmte Symphonie Nr. 92
wird gespielt werden. Sie ist als Oxford-Sinfonie bekannt, weil sie
wahrscheinlich bei der Verleihung von Haydns Ehrendoktorwürde 1791 im Sheldonian Theatre der Universität Oxford gespielt
wurde. Die Sinfonie besteht aus vier Sätzen, wobei der erste Satz
durch ein Adagio eingeleitet wird: Adagio – Allegro spiritoso,
Adagio, Menuet – Allegretto, Finale – Presto. Die Einfachheit der
Erfindung, die Frische der Sprache, die Kühnheit der harmonischen und klanglichen Kontraste kennzeichnen diese Sinfonie.