Das wird hier vorzüglich gesungen, allen voran die Sopranistin Luiza Fatyol als anrührende Verkörperung der Titelpartie, vom lebenslustigen Brindisi (Trinklied) über die berühmte abwägende Arie „È strano... Sempre libera" bis zum verlöschenden „Addio del passato".
Luiza Fatyol in der Rolle der Nedda schlägt sich heute wirklich überragend. Nicht nur sängerisch (mit glanzvollen, leichten Höhen, sowohl lyrisch in der Vogel-Arie als auch hochdramatisch zum Finale). Es gelingt ihr zusätzlich, spielerisch enorm zu beeindrucken (die Peitschenszene). Auch die Bewegungen, die sie als Muster einer völlig übertriebenen Weiblichkeit auf der Bühne für die bäuerlichen Dorfbewohner spielen muss, bringt sie als beeindruckende Persiflage.
In Septembersonate befasst sich der Komponist Manfred Trojahn mit der schwer zu fassenden Frage nach dem richtigen Leben. Trotz musikalischer Schönheit hinterlässt der Abend einen ambivalenten Eindruck.
Als Tonio ist der koreanische Tenor in jedem Augenblick mit schöner melodischer Linie präsent, auch wenn ihm für das Spiel der Gefühle mitunter einige Nuancen fehlen. Betörend, mit silbrigem Metall in der Stimme, meistert er das Bravourstück der Oper, die Kavatine Ah! mes amis mit ihren ominösen neun hohen C
Dann treffen sich die Liebenden: Ihre leidenschaftlichen Schwüre gehören sicherlich zu den starken Momenten des Abends. Der leuchtende, schlankgeführte und dennoch warme Sopran von Luiza Fatyol (Salomé) bringt die Facetten dieser Figur zur Geltung. Schade, dass sie durch einen Unfall einen Arm in der Schiene trug, nur von der Seite aus sang und Regie-Assistentin Lotte Zuther an ihrer statt auf der Bühne agierte.
Dass die Rollen der Salome und des Propheten, den zentralen Protagonisten der Oper, vorzüglich besetzt sind, entschädigt wenigstens musikalisch für den szenischen Mummenschanz. Luiza Fatyol konnte mit einem geschienten Arm zwar nur an der Bühnenseite singen, sorgte aber mit ihrem leuchtenden, emotional bewegten Sopran für ein Highlight der Produktion.
Es estupendo cómo Peter Bording, en el papel del jefe de los dioses, de voz potente, tira de toda la comedia para hacer gala del hombre permanentemente agredido y, al mismo tiempo, conservar un poco de simpatía por él mismo (según el lema de que "Júpiter es tan solo un hombre").
So einsam starb Tristan noch nie. Keine Isolde weit und breit, die ihn zu seinen letzten Tönen in die Arme schließen kann - das kurze Wiedersehen bleibt Vision eines Sterbenden wie überhaupt alles, was im dritten Aufzug von Tristan und Isolde geschieht. Oben auf einem hochgefahrenen Podest sieht man Kurwenal erst am Krankenbett sitzen, dann um den Verstorbenen trauern, später eine feierliche Trauerrede halten; parallel dazu erlebt man unten Tristans Fieberphantasien. Regisseur Dorian Dreher entkoppelt die Zeitebenen und lässt eine Realhandlung schemenhaft als Kommentar ablaufen (auch wird der Tod des Eltern, die Übergabe des Säuglings an Ziehvater Marke angedeutet), während die innere Handlung in Tristans Monologen im Zentrum steht. Das funktioniert überraschend gut, denn es unterstreicht den Gegensatz zwischen innerer und äußerer Sphäre. Die verlassenen Bar, an der Tristan in Gedanken seine Biographie durchlebt, wird zudem zur eingängigen und visuell überzeugenden Chiffre für Einsamkeit. Daniel Frank in der Titelrolle bewältigt mit hellem, kraftvollem und höhensicherem Tenor seine Partie beeindruckend, wobei lyrische Phrasen nicht seine Sache sind und das Timbre recht eindimensional bleibt. Den von Beginn an verlorenen, mit sich und seiner eigenen Innenwelt beschäftigten Außenseiter gibt er aber durchweg überzeugend. Geprägt ist die Regie von den Randbedingungen: Während der Pandemie hatte die Rheinoper bei Eberhard Kloke eine Neufassung der Oper für reduzierte Orchesterbesetzung in Auftrag gegeben, die unter Wahrung von Abstandsregeln im Orchestergraben spielbar ist. Kloke hat aber nicht einfach eine ausgedünnte Version erstellt, sondern eine Bearbeitung von ganz eigenem künstlerischen Wert. Tristan ist von Beginn an das Englischhorn, das im dritten Aufzug die "alte Weise" spielt und damit von Wagner eine dramaturgisch zentrale Rolle zugeschrieben bekommt, an die Seite gestellt, Isolde ein Streichquartett. Diese Musiker spielen sichtbar auf der Bühne, und damit war schon während der Konzeption dieser Fassung (in die der Regisseur sowie Dirigent Axel Kober eingebunden waren) festgelegt, dass auch die szenische Interpretation mit diesen Brechungen umgehen muss und keinen rein narrativen Ansatz verfolgen kann. So gibt es in Drehers Inszenierung immer wieder Momente, in der vom szenischen Spiel auf die Musik überblendet wird, und das kommt der Intention des Komponisten durchaus nahe: Das Entscheidende, nicht mit Worten Auszudrückende findet in der Musik statt. Und wenn Tristan und Isolde quasi konzertant im zweiten Aufzug die Nacht der Liebe besingen, wirkt das nicht hilflos, sondern angenehm unaufgeregt. Oben sieht man derweil Kurwenal und Melot und ein Liebespaar eingefroren stehen. Auch hier gibt es verschiedene, nebeneinander herlaufende Zeitschichten.
The Düsseldorf Opera was almost sold out. Under the musical direction of Péter Halász in the production by Elisabeth Stöppler, a war panorama unfolded that one could also imagine in the Ukraine, because Su Siegmund's costumes were timeless. Everything took place in a church room (stage design: Annika Haller). In her introductory speech, the dramaturge Anna Melcher made it clear that this production should be a plea against all kinds of wars. ( Presentation of December 29th, 2022 )
Schließlich ist gerade eben noch Liù in den Freitod gegangen. Besonders beglückend ist das nicht, vor allem, wenn hier eine solch prachtvolle Rolle so brutal beendet wird. Um nicht zu sagen, die emotional einnehmendste Rolle. Luiza Fatyol, eine der wichtigsten jungen Stimmen im Ensemble der Rheinoper, überzeugt an diesem Abend weniger durch Lautstärke, denn mit Spielfreude und Feingeist. Und bleibt damit immer noch im Vorteil.
The Icelandic baritone, Hrólfur Saemundsson offers all the registers of a companion of darkness in league with devilish powers, with his dark hued Intonation. He sings , however, with a line, never sounding artificial or metallic, but keeps his middle register balanced. The Icelander, almost a lyrical bel canto baritone, yet also possesses a natural and mighty power of voice. Thus he is a great fit for this multi-dimensional character.
“Icelandic baritone Hrólfur Sæmundsson is an inspired, vulnerable, ultimately pitiable Macbeth at the mercy of his lady. Touching in the lyrical passages with a middle register reminiscent of Renato Bruson in the same role.
Über "Pagliacci" ist vor allem das sensationelle Nedda-Debüt der Sopranistin Luiza Fatyol zu vermelden - kongenial für diese teils tragische, teils verspielte Figur.
So geht Opern-Komödie heute, und auch musikalisch ist das sensationell. Vor allem zu vermerken ist das epochale Rollendebüt der jungen rumänischen Sopranistin Luiza Fatyol. Ihre Adina blüht nicht nur stimmlich (und darstellerisch), sie führt auch die Dimensionen dieses Charakters vor, die Entwicklung von der kapriziösen Intrigantin zur wahrhaft Liebenden.
Wunderbar Peter Bording als Jupiter, ein Bürger im Anzug, der seine Priviliegien davonschwimmen sieht; dass er Eurydike als Fliege becircen will, ist von grausam-komischer Konsequenz. Dazu passt sein verzweifelt blasierter Gesang.
“Fire of Disrespect” (Émile Zola). "Max Hopp as John Styx, who speaks dubbing, is an excellent cast - just as wonderfully strange as the production itself."
Duisburg With the British animation theater troupe "1927", Barrie Kosky staged Mozart's opera in Duisburg's Rheinoper house as a happy folk theater in the digital age. Excellent also the musical side of the evening
Of all the operas in the repertoire, Die Zauberflote is the one that today seems to best stimulate the creativity of directors. We saw it this summer at the Festival d'Aix-en-Provence , we can see it at the start of the season in Düsseldorf where Suzanne Andrade and Barrie Koskydemonstrate a pleasing inventiveness. Their idea? Transform Mozart's work into a gigantic cartoon. How? 'Or' What ? Through intensive use of video, which has definitely become an essential element of all opera performances, just like costumes and lights. A white panel the size of the stage frame acts as a screen. Openings, arranged at different heights of this single scenic device, allow the characters to integrate into the projected images. Their permanent renewal prevents weariness from setting in once the process has been understood.