Chanyang Kwon (König, Bariton) und Alexandre Bianque (Prinz, Tenor) bieten beachtliche sängerische Leistungen, werden aber von Ayse Yahut Somer (Rose, Sopran) übertrumpft. Das Soprantrio Elena Dadajova, Marlene Janschütz und Csilla Jennewein zeichnet komödiantisch das Gewusel oberflächlicher Sekretärinnen. Alle Solisten sind Mitglieder des Institutes „Gesang und Musiktheater“ an der Bruckner-Uni. Fazit: Sehr gute Musik, berührender Inhalt, Umsetzung überwiegend gelungen.
Eugen von Rohnsdorff, Oberleutnant i. d. R.: Ville Lignell – bedrohlich, düster, ein Vorbote der Kräfte, die die 20er- und weit mehr noch 30er-Jahre verdunkelten, bevor die Katastrophe vollends ihren Lauf nahm.
Ein Arzt / Ein Schäfer – jedenfalls in der Maske des Todes auftretend und als Figur mit ihrem Text womöglich Ideenquelle des Romans und Films „das Schweigen der Lämmer“ (!) – war Ville Lignell mit sauberem Bariton.
Mit marmorn-glänzendem Mezzo gibt Anna Alàs i Jové den bischöflichen Abgesandten.
Die eigentliche Hauptperson ist „Vebi“, also der visitierende Vertreter des Bischofs; Anna Alàs i Jové stellt diese Rolle mit ihrem wunderschön timbrierten, kontrollierten, kraftvollen Mezzo nicht nur stimmlich intensiv dar, sondern auch mit überzeugendem Schauspiel, das die profunde Änderung ihrer Figur im Ablauf der Handlung widerspiegelt.
Tick ( Karsten Kenzel ) is torn between family and travesty with many nuances; David Arnsperger plays the bourgeois solid, almost sober "Bernadette" with care and finesse, and Gernot Romic the colorful bird Adam, who shines through the most colorful and craziest performances in this trio, which is not only thanks to the costume department. In the course of the play, Bob joins them, a skilled car (bus) mechanic whose life takes a turn through the new friends - John F. Kutil in sympathetic stage presence.
The leading team had already staged four Mozart operas in Linz in recent years. The jubilation and the expected standing ovations were mainly for the musical side. Already with the overture, Markus Poschner showed his unquestionable competence for Mozart - with a beaming face and animating gestures for the ladies and gentlemen of the Bruckner Orchestra Linz, who for their part proved their professional quality right from the start. Already the first applause had frenetic quality. Poschner also understands how to accompany and reinforce the soloists to lead them to special performances. All roles could be satisfactorily to excellently cast by members of the ensemble.
In Linz hat man dafür Ilona Revolskaya und Anna Alàs i Jové verpflichtet, und die beiden machen das ganz wundervoll. Revolskaya leiht der Giulietta neben ihrem optischen Liebreiz auch ihren daunenweichen und schneeflockenreinen Sopran, Anna Alàs i Jové führt ihren klaren, fokussierten Mezzo mit kämpferischer Attitüde. Ein berührendes Paar.
Mezzo Anna Alàs i Jové läßt Romeo förmlich über die Bühne wirbeln, eine quicklebendige, dabei grundsympathische Kretz’n, der man auch die ehrlich große Liebe abnimmt. Und das mit einer einfach gewaltigen Stimme! Wir sind zwar nicht die bedingungslosen Freunde des Szenenapplauses, aber dieser Romeo hätte schon nach seinem feurig-heftigen ersten Auftritt „Se Romeo t’uccise un figlio“ ein tobendes Haus verdient…