»Hinaus und fort nach immer neuen Siegen, solang der Jugend Feuerpulse fliegen!« Fulminant und stürmisch beginnt die neue Konzertsaison mit der Tondichtung Don Juan von Richard Strauss. Inspiriert von einer Dichtung des österreichischen Lyrikers Nicolaus Lenau gelang dem 25-jährigen Richard Strauss 1889 sein erstes Meisterwerk, ein wahrer Geniestreich! Mit dem virtuos gehandhabten großen Orchesterapparat entfachte er einen Klang »von einer riesigen Glut und Üppigkeit« (Strauss). Es ist sicherlich kein Zufall, dass Strauss diesen sinnlichen Klangrausch erstmals in einer Tondichtung hervorzaubert, die der Gestalt des Frauenverführers Don Juan gewidmet ist, also der Verkörperung des Kraftvoll-Sinnlichen und unwiderstehlich Erotischen schlechthin. In derselben Tonart, die auch seine Oper Don Giovanni beherrscht, schrieb Wolfgang Amadeus Mozart zwei Jahre zuvor (1785) eines seiner großartigsten Klavierkonzerte: das Konzert in d-Moll. Mozart verlässt hier die Bahnen der konventionellen gesellschaftlichen Unterhaltung und erreicht gerade im ersten Satz eine unerhörte Dramatik und eine geradezu dämonische Vertiefung des Ausdrucks. Dennoch entlässt Mozart seine Zuhörer am Ende des dritten Satzes mit einer liebenswürdigen Coda in D-Dur. Mitte der 1780er-Jahre begann der Aufstieg des gebürtigen Wieners Anton Eberl als Komponist von Sinfonien, Konzerten, Klaviermusik und Opern. Nachdem er einige Jahre in St. Petersburg gewirkt hatte, wurde er ab 1802 in Wien zu einem ernsthaften Rivalen des fünf Jahre jüngeren Ludwig van Beethoven, sowohl als Pianist, als auch als Komponist. Seine Sinfonie Es-Dur wurde im Januar 1805 bei dem Wiener Bankier Würth in einem halböffentlichen Konzert aufgeführt, in dem auch Beethovens Eroica erklang. Das Urteil der Zuhörer und anwesenden Kritiker fiel damals eindeutig zugunsten von Eberls Sinfonie aus.
Die Sinfoniekonzerte der Anhaltischen Philharmonie Dessau werden großzügig unterstützt durch die Octapharma Dessau GmbH.
