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Violetter Schnee Furrer

Violetter Schnee I Spielzeit 2019/20 I Oper (2019) I Musik von Beat Furrer I Text von Händl Klaus basierend auf einer Vorlage von Vladimir Sorokin in der Übe...

Die Welt im Ausnahmezustand. Fünf Menschen sind eingeschlossen in einem unaufhörlichen Schneewehen. Die Zeit scheint stillzustehen. Jacques bleibt inmitten der Gruppe für sich, er bejaht den Schneefall wie das Nichts, dem er sich weiht. Peter und Silvia dagegen sind bedrückt, ängstlich, pessimistisch. Jan und Natascha versuchen, die Übersicht zu behalten, weiterhin zu hoffen und tätig zu bleiben.

Zusehends schwerer fällt allen die Fähigkeit, sich mitzuteilen. Was da namenlos geschieht, befremdet alle; sie haben keine Sprache dafür. Als eine Fremde erscheint und spricht – Tanja, die wie in einem Bild durch die Landschaft geht – löst sie zunächst Euphorie aus, gefolgt von tiefer Vereinsamung. Wie ein Projektionskörper, als ein Erinnerungsraum wirkt sie; Jacques meint, in ihr seiner verstorbenen Frau zu begegnen – er rührt an die Membran zwischen Leben und Tod. Nichts aber ist stärker als die Sonne. Im violetten Aufleuchten des Schnees erfährt die Gruppe ihre Auslöschung. Basierend auf einer Vorlage des russischen Schriftstellers Vladimir Sorokin reflektieren der Schweizer Komponist und Ernst-von-Siemens Musikpreisträger Beat Furrer und der österreichische Librettist Händl Klaus die existenziellen Erfahrungen des Fremdwerdens und des Verlusts der Sprache angesichts einer drohenden Katastrophe und übersetzen diese in eine suggestive musikalisch-sprachliche Struktur.

Deutsch

The world in a state of emergency. Five people are trapped in a never-ending snowdrift. Time seems to stand still. Jacques keeps to himself in the midst of the group, he accepts the snowfall like the nothing to which he consecrates himself. Peter and Silvia, on the other hand, are depressed, anxious and pessimistic. Jan and Natascha try to keep an overview, keep hoping and stay active.

The ability to communicate is becoming increasingly difficult for everyone. What is happening without a name surprises everyone; they have no language for it. When a stranger appears and speaks - Tanja, who walks through the landscape as if in a picture - she initially triggers euphoria, followed by deep loneliness. It works like a projection body, like a memory space; Jacques believes that he encounters his deceased wife in her - he touches the membrane between life and death. But nothing is stronger than the sun. In the violet glow of the snow, the group experiences their annihilation.

English

Violetter Schnee by Furrer, od (2020/2020), W reżyserii Claus Guth,, Dyrygent Matthias Pintscher, Staatsoper Unter den Linden, Berlin, Niemcy

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