Brett Sprague seit 19/20 am Haus spielte als Hoffmann einen den Mächtigen ausgelieferte Künstler, der durch seinen Lyrisch-schmelzenden Tenor voll strahlender Klangperlen und leidenschaftliches Spiel zu beeindrucken vermochte.
Brett Sprague gibt einem mitunter weltfremden Hoffmann lyrischen Schmelz, ohne ihn zu denunzieren...Musikalisch und vokal ist da alles höchst geschmeidig und macht Spaß.
Nüchtern im Folterkeller: "Hoffmanns Erzählungen" in Erfurt
Unter den Solisten überzeugte als Titelheld vor allem der amerikanische Tenor Brett Sprague. Alle Achtung, was er in dieser stimmlich fordernden Rolle an Regie-Einfällen mitmachte. Ein ungemein glaubwürdiges Charakterporträt eines Künstlers, an dem die Welt herumzerrt.
Am meisten Einfühlung und Ausdauer verlangt freilich die Realisation des Dichters Hoffmann selbst; der in Kalifornien graduierte amerikanische Tenor Brett Sprague war in dieser Rolle bis zum letzten Akt stimmlich (und auch schauspielerisch) hochpräsent.
„Hoffmanns Erzählungen“ mutieren in Erfurt zur Polit-Satire
Hoffmann ist kein vom (Liebes-)Leben enttäuschter Greis, sondern im Gegenteil: ein altersloser Künstlerrebell, der unter Machtmissbrauch und Freiheitsentzug im Nationalsozialismus, DDR-Sozialismus und Turbokapitalismus leidet. Revoluzzer Hoffmann, klangfarbenreich und mit zartem Schmelz gesungen von Brett Sprague, wird von Lindorf für seine systemkritische Haltung gedemütigt....
Theater Erfurt zeigt "Hoffmanns Erzählungen" als wilden Ritt durch die Geschichte
Für die musikalischen Leistungen jedoch gab es kräftigen Jubel... Vor allem aber hat das Theater eine fantastische Solistenriege aufgestellt. Angefangen mit dem höchst lyrischen Brett Sprague als Hoffmann.
Domstufen-Festspiele in Erfurt im zweiten Anlauf erfolgreich eröffnet
[…] am Samstag überzeugte darin mir ihrer prägnant entschlossenen, sicher geführten, kraftvollen Stimme die litauische Mezzosopranistin Eglė Šidlauskaitė. […]
“Ihr tief timbrierter Sopran verfügt nicht nur über eine herrliche Rundung und einen faszinierenden Bronzeton, der Errinerungen an eine längst vergangene Gesangsära wachruft, sondern auch über die im letzten Finale geforderte Attacke. Man kann nur hoffen, dass dieser Stimme weiterhin die nötige Ruhe zum Reifen gegönnt ist; das kostbare Material ist aussergewöhnlich. ”...
“Margrethe Fredheim ist eine hervorragende Fiordiligi,der die von Sopranistinnen gefürchtete, mit Koloraturen und anderen Schwierigkeiten gespickte Arie Come Scoglio geradezu mühelos gelingt. Aber auch ihrer anderen grossen Arie Per Pieta wird sie gerecht und findet eine Gefühlstiefe von berückender Innigkeit.”