Operabase Home

Profil recensioner

1
'Death in Venice' mit Ian Bostridge

Der englische Tenor zählt zu den bedeutendsten Liedsängern der Gegenwart. Seine Stärken liegen in der Wandlungsfähigkeit seiner Stimme, plastisch und hochdramatisch im Ausdruck, technisch mühelos in jeder Stimmlage, emotional aufgeladen, aber nie künstlich. Mit Britten beschäftigt sich der promovierte Historiker seit seinen Anfängen als Chorsänger. Sich einem Werk anzunähern bedeutet für ihn tiefes Eintauchen in die Gedanken- und Empfindungswelt des Schöpfers. Das leistete er in seiner Beschäftigung mit 'Death in Venice' gründlich und überzeugend. Ian Bostridge als Gustav von Aschenbach auf der Bühne in der Deutschen Oper Berlin ist ein Hochgenuss beim Hören und in seiner Darstellung fesselnd in jedem Augenblick. Selbstreflexiv sinniert er, nur vom Flügel begleitet, über den Sinn der Kunst, mischt sich in den explosiven Orchesterklang zum Treiben auf der Bühne, durchlebt das Stadium der Vernunft wie der selbstaufgebenden Leidenschaft beim Anblick des Jünglings, durchschreitet traumatische Zustände und endet mit einem letzten Abgesang, einem Melodiebogen, den er so überirdisch-schön, schmerzvoll niedergehend im Nichts verklingen lässt.

Läs mer
22 november 2019magazin.klassik.comChristiane Franke

Tidigare produktion recensioner

1
Death in Venice, Britten
D: Graham Vick
C: Markus Stenz
'Death in Venice' mit Ian Bostridge

Der englische Tenor zählt zu den bedeutendsten Liedsängern der Gegenwart. Seine Stärken liegen in der Wandlungsfähigkeit seiner Stimme, plastisch und hochdramatisch im Ausdruck, technisch mühelos in jeder Stimmlage, emotional aufgeladen, aber nie künstlich. Mit Britten beschäftigt sich der promovierte Historiker seit seinen Anfängen als Chorsänger. Sich einem Werk anzunähern bedeutet für ihn tiefes Eintauchen in die Gedanken- und Empfindungswelt des Schöpfers. Das leistete er in seiner Beschäftigung mit 'Death in Venice' gründlich und überzeugend. Ian Bostridge als Gustav von Aschenbach auf der Bühne in der Deutschen Oper Berlin ist ein Hochgenuss beim Hören und in seiner Darstellung fesselnd in jedem Augenblick. Selbstreflexiv sinniert er, nur vom Flügel begleitet, über den Sinn der Kunst, mischt sich in den explosiven Orchesterklang zum Treiben auf der Bühne, durchlebt das Stadium der Vernunft wie der selbstaufgebenden Leidenschaft beim Anblick des Jünglings, durchschreitet traumatische Zustände und endet mit einem letzten Abgesang, einem Melodiebogen, den er so überirdisch-schön, schmerzvoll niedergehend im Nichts verklingen lässt.

Läs mer
22 november 2019magazin.klassik.comChristiane Franke