Seit über 50 Jahren haben es sich Horst und Annette Vladar zur Aufgabe gemacht, für die Neuburger Kammeroper Werke und Komponisten des 18. und 19. Jahrhunderts wiederzuentdecken, die völlig in Vergessenheit geraten sind. In diesem Jahr ist die Wahl auf Pierre-Alexandre Monsigny gefallen, der im 18. Jahrhundert zu den bedeutendsten Vertretern der Opéra comique in Frankreich zählte. Gemeinsam mit dem Librettisten Michel-Jean Sedaine, der zumindest Besucherinnen und Besuchern, die schon in den 1980er Jahren die Aufführungen der Neuburger Kammeroper verfolgt haben, kein völlig Unbekannter sein dürfte, schuf Monsigny ab den 1760er Jahren über zehn äußerst erfolgreiche Opern. Das Ehepaar Vladar hat zwei von diesen Einaktern ausgewählt, und wie es hier seit mehreren Jahren üblich ist, führt bei einem Einakter Horst Vladar und bei dem anderen Michael Hoffmann, langjähriger Wegbegleiter der Neuburger Kammeroper, Regie.
Die Stadt Neuburg an der Donau, die im frühen Mittelalter Bischofssitz war und ihre glanzvollste Epoche als Hauptstadt des Fürstentums Pfalz-Neuburg erlebte, genießt seit Jahren durch die Kammeroper, die seit ihrer Gründung im Jahr 1969 immer wieder Raritäten aufführt, große Anerkennung bei Opernliebhabern. Auch in diesem Jahr gelang ihr mit zwei Einaktern des französischen Komponisten Pierre-Alexandre Monsigny – „Vergebliche Vorsicht“ und „List oder und Vernunft“ – eine hochinteressante Aufführung.