Name: Brilliantly Swiss
Start: 2024-06-29T00:00:00.000Z
End: 2024-06-30T00:00:00.000Z
Location: Andermatt Concert Hall

Organization

Admin

Andermatt Music

Swiss orchestra

Direction d'orchestre

Lena-Lisa Wüstendörfer

Orchestra

Violinist

Sebastian Bohren

Violon

Brilliantly Swiss

Andermatt

Suisse

Andermatt Concert Hall

Davos Platz

Morosani Schweizerhof

Brilliantly Swiss: 5 Stücke für Streichorchester, Op.16 Juon, P. (+7 More)

Public

5 Stücke für Streichorchester, Op.16

Sonata in G minor 'The devil's trill' (arr. Fritz Kreisler)

Variations on a Theme of Corelli

4 Stücke for Violin and Piano, Op.28

Suite Holberg Op. 40

Chorale on a theme of Leo Hassler

Alt-Wiener Tanzweisen

Candela Meluzio

Valide

Brilliantly Swiss: 5 Stücke für Streichorchester, Op.16 Juon, P. (+6 More)

On 8 February 1935, the Viennese-born, Austrian-American violinist-composer Fritz Kreisler saw himself compelled to make a statement to the New York Times to clarify a growing scandal: “Some 30 years ago, circumstances forced me to take this course of action when I wanted to expand my concert repertoire. It seemed improper and tactless to me to put my name repeatedly on my programmes”. So what had happened? According to his own account, Kreisler – a child prodigy who had advanced to become the star violinist of the first half of the 20th century – had acquired manuscripts of music by older composers such as Gaetano Pugnani, François Couperin and Antonio Vivaldi, who at the time were essentially unknown. He had then “arranged” them for violin, published the resultant music and played these works in his concerts. It was the music critic Olin Downes who finally revealed that many of these supposedly Baroque works had in fact been composed by Kreisler himself. They were “forgeries” – and this triggered a perfect scandal on the classical music scene, one that was reported all over the world.

Many thought it all an amusing joke, though it left a nasty taste in the mouth of some critics, Ernest Newman in particular: “How easy it is, and always has been, to write this kind of music […] Anyone with the slightest inkling of music in him, and the slightest knowledge of the period in question, could produce something like this every morning, using only the hand that he doesn’t need for shaving”. But this detracts not a whit from the popularity of Kreisler’s compositions, as we can confirm in this concert with the Swiss Orchestra and the high-flying violin virtuoso Sebastian Bohren. He here presents a selection of works including Kreisler’s Prelude and Allegro – initially attributed to Pugnani – plus pieces in the Viennese style, such as the popular “Liebesfreud”, alongside Giuseppe Tartini’s virtuoso “Devil’s Trill” Sonata and Paul Juon’s Berceuse.

Two little-known, late-Romantic Swiss works are also on our programme: the 5 Pieces by Paul Juon, whose family roots were in Canton Graubünden, and a chorale by George Templeton Strong, who grew up in Geneva. The Swiss Orchestra’s signature feature is rediscovering unjustly forgotten works of Swiss music from the Classical and Romantic periods, and combining them with more famous works. And so Edvard Grieg’s popular “Holberg Suite” rounds off our diverse concert programme today.

English

Am 8. Februar 1935 sah sich der in Wien geborene, österreichisch-amerikanische Komponist und Violinist Fritz Kreisler zu einer skandalumwitterten Stellungnahme in der New York Times genötigt: «Die Umstände zwangen mich vor rund 30 Jahren zu dieser Vorgehensweise, als ich meine Konzertprogramme erweitern wollte. Es schien mir ungebührlich und taktlos, meinen Namen auf den Programmen unaufhörlich zu wiederholen.» Und weiter: «Es ist alles von mir. Auch die anderen kleinen Meisterwerke von Couperin und Martini, Dittersdorf und Vivaldi und, und, und – alles habe ich komponiert.» Doch was war passiert? Das Wunderkind Kreisler, das zum Stargeiger des beginnenden und mittleren 20. Jahrhunderts avancierte, hatte nach eigenen Angaben Notenmanuskripte alter, damals unbekannter Komponisten wie Gaetano Pugnani, François Couperin oder Antonio Vivaldi in einem südfranzösischen Kloster entdeckt. Er habe nur geringfügige Änderungen an der Melodie vorgenommen, sei aber bestrebt gewesen, den Geist der Originalkompositionen zu erhalten. Kreisler «arrangierte» seine musikalischen Fundstücke für Geige, liess die Noten drucken und spielte die Werke in seinen Konzerten. Erst der Musikkritiker Olin Downes deckte auf, dass viele der angeblich barocken Werke in Wahrheit aus der Feder von Kreisler selbst stammten: Sie waren Fälschungen – der Klassikskandal, der das Titelblatt der New York Times zierte und einmal um die ganze Welt ging, war perfekt.

Was viele als amüsanten Scherz empfanden und die Verehrung des umtriebigen Virtuosen womöglich gar noch steigerte, stiess einigen Kritikern, insbesondere Ernest Newman, sauer auf: «Wie einfach es ist und immer war, diese Art von Musik zu schreiben. […] Jeder, der auch nur das geringste bisschen Musik in sich trägt und die geringste Kenntnis der Epoche hat, könnte so etwas jeden Morgen mit der Hand produzieren, die er nicht zum Rasieren benötigt. Das musikalische Muster ist in der Musik der Bach-Händel-Epoche tausendfach anzutreffen – eine pompöse Eröffnungsgeste, gefolgt von ein paar Takten geschäftiger Sechzehntelnoten über einigen Folgeharmonien, wieder dieselbe Geste, und so weiter und so fort.» Der Beliebtheit von Kreislers Kompositionen tut dies, wie im Konzert mit dem Swiss Orchestra und dem Shootingstar Sebastian Bohren an der Violine zu hören ist, keinen Abbruch: Bohren präsentiert unter anderem Kreislers, zunächst Pugnani zugeschriebenes, «Präludium und Allegro» und Stücke im Wiener Stil wie das beliebte «Liebesfreud» neben Giuseppe Tartinis virtuoser «Teufelstriller-Sonate» und Paul Juons «Berceuse».

Mit seinen Fälschungen schuf sich Fritz Kreisler auf schlitzohrige Weise sein eigenes Repertoire. Auch das Swiss Orchestra – dessen Markenzeichen es ist, zu Unrecht in Vergessenheit geratene Werke der Schweizer Klassik und Romantik wiederzuentdecken – ist immer auf der Suche nach neuen alten Werken. Da das Komponieren nicht zu unseren Kompetenzen gehört und noch unzählige Schätze auf unsere Hörbarmachung warten, sind unsere Schweizer Kompositionen garantiert echt. Diesmal stehen mit den «5 Stücken» des in Graubünden verwurzelten Komponisten Paul Juon sowie einem Choral des in Genf gross gewordenen George Templeton Strong zwei wenig bekannte spätromantische Kompositionen auf dem Programm. Juon, dessen Grossvater aus Graubünden stammt, wurde 1872 in Moskau geboren. Nach Tätigkeiten am Konservatorium in Baku und als Kompositionsprofessor an der Hochschule für Musik in Berlin siedelte er 1934 in die Schweiz über, wo er 1940 in Vevey starb. Juons Werk, das zwischen früher Moderne, Spätromantik sowie Salonmusik changiert und sich damit auf reizvolle Weise einer einfachen Etikettierung entzieht, wird immer wieder mit Johannes Brahms und Igor Strawinsky in Verbindung gebracht. George Templeton Strong wiederum ist ein Genfer Komponist mit amerikanischen Wurzeln, der 1856 in New York geboren wurde. Er liess sich nach mehreren Aufenthalten 1897 endgültig in der Schweiz nieder, wo er 1948 in Genf starb. 1918 wurde Strong in das Komitee des Genfer Conservatoire de musique gewählt und unterstützte ehrenamtlich die Förderung junger Talente. Strong war eine herausragende Persönlichkeit im Westschweizer Musikleben seiner Zeit und wurde als solche geehrt, etwa durch die zwischen seinem 75. und seinem 90. Geburtstag alle fünf Jahre stattfindenden Konzerte und Empfänge des Genfer Conservatoire. Abgerundet wird das vielfältige Konzertprogramm mit Edvard Griegs beliebter «Holberg-Suite».

Deutsch

Le 8 février 1935, le violoniste et compositeur viennois Fritz Kreisler, au cœur d’un scandale, se voyait forcé de se défendre dans le New York Times : « Les circonstances m’ont obligé à procéder ainsi, il y a une trentaine d’années, lorsque j’ai décidé d’élargir mes programmes de concert. Cela m’a semblé inconvenant et dépourvu de tact de répéter sans cesse mon nom sur les programmes. » Que s’était-il passé ? L’enfant prodige Kreisler, devenu une star du violon au début du XXe siècle, avait prétendu avoir acquis des manuscrits de compositeurs baroques comme Gaetano Pugnani, François Couperin ou Antonio Vivaldi. Il les avait « arrangés » pour violon, avait fait imprimer les partitions et les avait jouées en concert. Le critique musical Olin Downes avait cependant découvert le pot aux roses : nombre de ces partitions soi-disant baroques étaient en réalité de la plume de Kreisler. Le scandale, qui eut un écho dans le monde entier, était parfait.

Nombreux furent ceux qui virent là une amusante plaisanterie, mais certains critiques comme Ernest Newman furent piqués au vif : « Comme c’est simple et cela l’a toujours été d’écrire ce genre de musique ! […] N’importe qui ayant une once de créativité musicale et de connaissance de l’époque serait capable de produire cela tous les matins avec la main dont il n’a pas besoin pour se raser. » Cela n’empêche pas les compositions de Kreisler d’être appréciées du public, ce que confirmera le concert du Swiss Orchestra et de Sebastian Bohren, jeune virtuose du violon, qui interprètera notamment le Prélude et Allegro de Kreisler, attribué dans un premier temps à Pugnani, des pièces dans le style viennois, dont le prisé Liebesfreud, la Sonate dite « du diable » de Giuseppe Tartini, et la Berceuse de Paul Juon.

Figurent en outre au programme deux œuvres postromantiques suisses méconnues, les Cinq Pièces du compositeur Paul Juon, qui avaient des racines dans les Grisons, et un Choral de George Templeton Strong, écrit à Genève. Le Swiss Orchestra a pour objectif de faire redécouvrir des partitions suisses classiques et romantiques injustement tombées dans l’oubli et de les associer à des pages célèbres. C’est ainsi la Suite Holberg de Edvard Grieg, fort appréciée du public, qui conclut ce programme varié.

français

L’8 febbraio 1935, il compositore e violinista austro-americano Fritz Kreisler, fece una dichiarazione sconcertante al New York Times: «Le circostanze mi hanno portato a seguire questo approccio circa 30 anni fa, quando volevo arricchire i miei programmi di concerti. Mi sembrava sconvenevole e inopportuno continuare a ripetere il mio nome nei programmi». Ma cosa era successo? Il bambino prodigio Kreisler, divenuto uno dei violinisti più apprezzati della prima metà del XX secolo, aveva acquistato – secondo il suo stesso racconto – vecchi manoscritti di compositori allora sconosciuti come Gaetano Pugnani, François Couperin e Antonio Vivaldi. Kreisler li «arrangiava» per violino e faceva stampare le partiture che poi suonava nei suoi concerti. Ciò accadde fin quando il critico musicale Olin Downes non rivelò che molte opere di questi compositori barocchi erano in realtà riconducibili allo stesso Kreisler: erano dunque falsi che però avevano fatto il giro del mondo.

Ciò che per molti era uno scherzo divertente fece arrabbiare alcuni critici, in particolare Ernest Newman: «Quanto è facile, e lo è sempre stato, scrivere questo tipo di musica. […] Chiunque abbia in sé anche il più piccolo briciolo di talento e la minima conoscenza dell’epoca potrebbe produrre qualcosa di simile ogni mattina con la mano che non ha bisogno di radersi.» La notorietà delle composizioni di Kreisler non si ferma qui, come si può infatti ascoltare nel concerto con la Swiss Orchestra e il violinista Sebastian Bohren: quest’ultimo presenta il «Preludio e Allegro» di Kreisler (inizialmente attribuito a Pugnani) e brani in stile viennese, come il popolare «Liebesfreud» accanto alla virtuosa «Sonata del Trillo del Diavolo» di Giuseppe Tartini e alla «Berceuse» di Paul Juon.

Oltre ai «5 pezzi» del compositore grigionese Paul Juon e a un corale del ginevrino George Templeton Strong, saranno eseguite anche due composizioni tardo-romantiche svizzere poco conosciute. Il segno distintivo della Swiss Orchestra è quello di riscoprire opere ingiustamente dimenticate della musica classica e romantica svizzera e di accostarle a composizioni famose. Così l’amata «Holberg Suite» di Edvard Grieg completa il variegato programma del concerto.

italiano

Brilliantly Swiss by Juon, P., Tartini, Kreisler, F., Grieg, Strong, dim. 30 juin 2024, Du (2024/2024), Chef d'orchestre Lena-Lisa Wüstendörfer, Andermatt Concert Hall, Andermatt, Suisse

Crédits de représentation (Distribution et équipe de production )

Ensemble

Programme, À Propos & Synopsis

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Lectures complémentaires

Dates et lieux de représentation

Salles