Kammerkonzert: Streicher Horn Klavier by Mozart, Brahms, No (2024/2024), Konzerthalle, Bamberg, Germany

Die Kammerkonzerte sind bei unseren Orchestermusikern sehr beliebt, da sie hier immer wieder neue Facetten zeigen und auch einzelne Instrumente gebührend ins Rampenlicht rücken können. Nun gibt es ein wunderbares Rendezvous mit dem Horn – über das bereits die »Ideen zu einer Ästhetik der Tonkunst« im Jahr 1784 festhielten, es empfehle sich »menschlich gedacht als empfindsame Seele fast allen Gesellschaften«. Viele Komponisten ließen sich von dem Instrument mit der Schneckenform und dem unverwechselbaren Klang zu Tonschöpfungen anregen – darunter Mozart, dessen Hornwerke alle für den Virtuosen Joseph Leutgelb entstanden. Dieser spielte zunächst in der Salzburger Hofkapelle, zog aber bald zurück in seine Heimatstadt Wien. Aufgrund seines etwas einfältigen Charakters war er allerdings oft Zielscheibe von Mozarts launiger Art, der die für ihn verfassten Stücke manchmal in verschiedenen Farben notierte oder den Solopart mit spöttischen Bemerkungen versah. Ein Ergebnis der humorvollen Freundschaft war das Hornquintett aus dem Jahr 1782, ein Werk mit jeder Menge Spielwitz und thematischem Einfallsreichtum. Die zweite Komposition stammt von Brahms, der das Horn einmal als »Blechbratsche « verunglimpfte – doch das meinte er wohl nur augenzwinkernd, denn besonders in seiner Jugend war es sein Lieblingsinstrument. Möglicherweise schrieb er gerade deswegen 1865 als Trauerarbeit, kurz nach dem Tod seiner Mutter, das ergreifende Horntrio. Es ist geprägt durch romantisches Naturgefühl und Jagdszenen, aber ebenso durch wehmütige Klagen. Die enge Freundin Clara Schumann schwärmte über das »äußerst interessante Werk« mit seinem Kopfsatz, der »sehr reich an einnehmenden Melodien ist«, seinem »wunderschönen« Adagio und seinem Finale, das »vor Leben strotzt«.