Organization

Sänger

Tenor

Burkhard Ulrich

Der Tanzmeister

Bass

Padraic Rowan

Sergeant der Bogenschützen

Regie

Gilbert Deflo

Bühnenbild

William Orlandi

Chordirektion

Jeremy Bines

Dirigat

Andrea Sanguineti

Bariton

Thomas Lehman

Lescaut

Martin Muehle

Der Ritter René Des Grieux

Ya-Chung Huang

Ein Laternenanzünder

Michael Bachtadze

Der Marinekommandant

Kostümbild

Gideon Poppe

Edmond

Artur Garbas

Ein Wirt

Mezzosopran

Maire Therese Carmack

Ein Musiker

Maurizio Muraro

Geronte de Ravoir

Kristina Griep

Madrigali

Heidrun Häßner

Margarita Greiner

Nicole Drees

Cordula Messer

Mahtab Keshavarz

Senta Aue

Saskia Klumpp

Deutsche Oper Berlin

Sopran

Irina Moreva

Manon Lescaut

Orchestra

Orchester der Deutschen Oper Berlin

Others

Choir of the Deutsche Oper Berlin

Italienisch

Berlin

Deutschland

Manon Lescaut Puccini

Public

Deutsch

Englisch

Genehmigt

„Was habe ich mit Helden und unsterblichen Gestalten zu schaffen? In solcher Umgebung behagt es mir nicht. Ich bin nicht der Musiker der großen Dinge, ich empfinde die kleinen Dinge, und nur sie liebe ich zu behandeln. … So gefiel mir Manon, weil sie ein Mädchen von Herz war und nicht mehr.“ (Giacomo Puccini)

Mit MANON LESCAUT feierte Giacomo Puccini seinen ersten großen Erfolg als Opernkomponist. Wie bei seinen späteren Welterfolgen steht auch hier eine Frauengestalt im Mittelpunkt. Manon, Mimì, Tosca, selbst Minnie, das „Mädchen aus dem Goldenen Westen“, das so selbstbewusst mit Revolver und Gebetbuch umzugehen versteht, und schließlich Liù (TURANDOT) passen in diese Reihe außergewöhnlicher Frauen, deren Zartheit und Verletzbarkeit nur noch von ihrer Entschlossenheit und ihrer unbedingten Hingabe an die Liebe übertroffen werden. Interessant sind sie alle, denn sie sind niemals nur Täterin oder nur Opfer, nicht einmal Cio-Cio-San, die am Ende selbst über ihr Schicksal bestimmt. Sie folgen ihrem Herzen, aber ohne große Gesten und leeres Pathos. Vielleicht ist es diese Geradlinigkeit, die sie für Puccini so reizvoll machte, eine Geradlinigkeit, die seinem Ideal von Einfachheit entsprach. Heldinnen im klassischen Sinne sind sie nicht, die Puccinischen Frauen, und sie sind auch keine Engel.

Die junge hübsche Manon, die ihren Geliebten Des Grieux ohne zu zögern verlässt, um mit dem betuchten, wenngleich ungeliebten Geronte zu leben, verfügt über einen so ausgeprägten Hang zu luxuriöser Zerstreuung, dass sie ihrer Lust am Vergnügen ihr persönliches Glück, am Ende sogar ihr Leben opfert. Denn obwohl sie sich entschließt, zu Des Grieux zurückzukehren, will sie die beruhigende Sicherheit materiellen Wohlstands nicht missen. Hätte sie darauf verzichtet, ihren Schmuck zusammenzupacken, als die Polizei auf Veranlassung Gerontes vor ihrer Tür erschien, wäre sie der Verhaftung und anschließenden Deportierung möglicherweise entgangen.

Abbé Antoine François Prévost, dessen Roman „Geschichte des Chévalier Des Grieux und der Manon Lescaut“ Puccini als Vorlage diente, hatte den ›seltsamen‹ Charakter Manons klar umrissen: „Niemals hing ein junges Mädchen weniger am Gelde als sie, aber sie hatte keinen ruhigen Augenblick bei dem Gedanken, dass sie Not leiden müsse. Was sie brauchte, waren Kurzweil und Zerstreuungen; hätte sie sich ohne Geldausgaben vergnügen können, sie würde nie auch nur einen Sou angerührt haben.“ Mit überraschender Skrupellosigkeit versteht es die junge Frau, ihre Ziele durchzusetzen, aber das mindert ihren Reiz weder für ihre Liebhaber noch für den Komponisten.

Leidenschaftliches Gefühl, starke Kontraste, ein ganz und gar unsentimentaler Blick auf Menschen aus Fleisch und Blut, auf ihre Schwächen, aber auch auf ihr Leiden an Willkür und sozialer Unterdrückung – in seiner Oper gelingt Puccini ein faszinierendes Spektrum an Farben und Stimmungen. Dabei waren seine Ausgangsbedingungen alles andere als ideal, hatte er doch einen Stoff gewählt, der bereits mehrfach zuvor bearbeitet worden war. Er musste sich vor allem an Jules Massenets MANON, 1884 mit großem Erfolg uraufgeführt, messen und war bei der Arbeit mit seinen zahlreichen Librettisten – im Textbuch werden bis zu sieben Autoren genannt – bestrebt, möglichst keine Parallelen zu Massenet erkennbar werden zu lassen. Tatsächlich sind die beiden Werke grundverschieden. Puccini selbst meinte einmal: „Massenets Musik wird eben französisch empfunden sein – Puderquaste und Menuett –, die meine italienisch – Leidenschaft und Verzweiflung.“ Leidenschaft und Verzweiflung, aber auch eine gehörige Portion Realismus haben aus dem Stoff die mitreißende und am Ende erschütternde Geschichte einer eigenwilligen Frau von starker Anziehungskraft gemacht, keiner Heldin, aber eines „Mädchens von Herz“.

"What have I to do with heroes and immortal figures? I don't like being in that kind of environment. I'm not the musician of the big things, I feel the small things, and that's the only thing I love to handle. ... That's how I liked Manon, because she was a girl from the heart and nothing more." (Giacomo Puccini)

With MANON LESCAUT, Giacomo Puccini celebrated his first major success as an opera composer. As with his later world successes, a female figure is also the focus here. Manon, Mimì, Tosca, even Minnie, the "girl from the Golden West", who knows how to handle the revolver and prayer book so confidently, and finally Liù (TURANDOT) fit into this series of extraordinary women whose tenderness and vulnerability are only matched by their determination and their unconditional devotion to love are surpassed. They're all interesting, because they're never just the perpetrator or just the victim, not even Cio-Cio-San, who decides her own fate in the end. They follow their hearts, but without grand gestures and empty pathos. Perhaps it is this straightness that made it so appealing to Puccini, a straightness which corresponded to his ideal of simplicity. They are not heroines in the classical sense, the Puccini women, and they are not angels either.

The pretty young Manon, who leaves her lover Des Grieux without hesitation to live with the wealthy if unloved Geronte, has such a pronounced penchant for luxurious distraction that she gives her lust for pleasure her personal happiness, and ultimately hers life sacrificed. Because although she decides to return to Des Grieux, she does not want to forego the reassuring security of material prosperity. Had she not packed up her jewelry when the police appeared at her door at Geronte's instigation, she might have avoided arrest and subsequent deportation.

Abbé Antoine François Prévost, whose novel The History of Chévalier Des Grieux and Manon Lescaut served as a model for Puccini, had clearly outlined Manon's 'strange' character: 'Never was a young girl less attached to money than she was, but she had no quiet one moment at the thought that she must be in need. What she needed was diversion and distractions; if she had been able to enjoy herself without spending any money, she would never have touched a sou.” The young woman knows how to achieve her goals with surprising unscrupulousness, but this does not lessen her appeal for her lovers or the composer.

Passionate feeling, strong contrasts, a completely unsentimental look at people of flesh and blood, at their weaknesses, but also at their suffering from arbitrariness and social oppression - in his opera Puccini succeeds in creating a fascinating spectrum of colors and moods. His starting conditions were anything but ideal, as he had chosen a subject that had already been worked on several times before. Above all, he had to measure himself against Jules Massenet's MANON, which premiered with great success in 1884, and when working with his numerous librettists - up to seven authors are named in the libretto - he endeavored to avoid recognizing any parallels to Massenet. In fact, the two works are fundamentally different. Puccini himself once said:

English

Aufführungskredite (Besetzung & Produktionsteam )

Besetzung

Produktionsteam

Ensemble