Organization

Dirigat

Giulio Cilona

Regie

Götz Friedrich

Bühnenbild

Peter Sykora

Chordirektion

Thomas Richter

Christian Lindhorst

Lichtgestaltung

Stephen Watson

Sänger

Tenor

Attilio Glaser

Rodolfo

Bariton

Dean Murphy

Schaunard

Thomas Lehman

Marcello

Bass

Gerard Farreras

Colline

Burkhard Ulrich

Alcindoro

Christian Simmons

Sergeant bei der Zollwache

Youngkwang Oh

Ein Zöllner

Sopran

Sua Jo

Mimì

Elisa Verzier

Musetta

Jörg Schörner

Benoît

Deutsche Oper Berlin

Orchestra

Orchester der Deutschen Oper Berlin

Others

Kinderchor der Deutschen Oper Berlin

Choir of the Deutsche Oper Berlin

Kostümbild

Jorge Puerta

Parpignol

Adriana González

Italienisch

La Bohème

Berlin

Deutschland

Foyer

La Bohème Puccini

Public

Private

Deutsch

Englisch

Genehmigt

Puccini hatte sich bereits mit EDGAR [1889] und mit MANON LESCAUT als genialer musikalischer Kolorist erwiesen, doch erst mit LA BOHÈME wird jene Übereinstimmung zwischen dem Stoff und seiner musikalischen Gestaltung erreicht, von der Claude Debussy schwärmte: »Ich kenne niemanden, der das Paris dieser Zeit so gut beschrieben hat wie Puccini in LA BOHÈME«. Puccinis impressionistische Klangtechnik verbindet subjektives Empfinden mit objektiver Tonmalerei. Tonmalerische Elemente, musikalische Schilderungen des Ambientes, effektvolles musikalisches Lokalkolorit verbreiten ihren Zauber vom 1. Bild an, wenn Rodolfo und Marcello das Dramenmanuskript verbrennen oder wenn der Dichter der ohnmächtigen Mimì das Gesicht mit Wassertropfen benetzt, wenn im 2. Bild der Chor als Volksmenge mit dem für die Militärparade eingesetzten Bühnenorchester kontrastiert wird, wenn im 3. Bild mit sparsamen, ausgesuchten musikalischen Mitteln die Atmosphäre eines kalten Wintermorgens entsteht.

An einem frostigen Weihnachtstag in einem Pariser Dachatelier versuchen Rodolfo, der Schriftsteller und Marcello, der Maler, zu arbeiten. Sie hungern, haben kein Brennmaterial für ihren Ofen und kein Geld für die Miete. Colline, der Philosoph, wollte Bücher ins Leihhaus bringen und kommt unverrichteter Dinge zurück. Der Musiker Schaunard hatte mehr Glück, er bringt Esswaren, Brennholz, Zigarren und Geld. Die Freunde gehen ins Café Momus, nur Rodolfo will arbeiten. Er wird gestört von einer Nachbarin, die um Licht bittet, dabei einen Schwächeanfall erleidet und ihren Wohnungsschlüssel verliert. So verliebt sich Rodolfo in Mimì, die Stickerin, die unheilbar an Tuberkulose erkrankt ist. Zwei Monate später lässt er sie im Stich, weil er es nicht aushält, hilflos zuzusehen, wie sich Mimìs Krankheit in seiner armseligen kalten Behausung verschlimmert. Sechs Monate später bringt Musetta, die lange Zeit die Geliebte Marcellos war, Mimì todkrank zurück. Musetta gibt ihre Ohrringe hin, um Medizin zu kaufen, Colline seinen Mantel. Mimì ist dankbar und glücklich. Rodolfo glaubt, sie sei in einen heilsamen Schlaf verfallen. Aber Mimì ist tot.

LA BOHÈME trägt in dramaturgischer Beziehung Züge eines Experiments, das im Schaffen Puccinis ohne Wiederholung geblieben ist: Aus der lockeren Episodenfolge von Louis Henri Murgers Roman haben die beiden Librettisten Illica und Giacosa ein Libretto geformt, dessen künstlerische Maxime darin bestand, die Personen und das Ambiente des Romans zu erhalten, in der Auswahl und Behandlung der Episoden dagegen Freiheit walten zu lassen. Sie gliederten ihr Textbuch nicht in Akte, sondern in Bilder, die nur durch das Band der Liebesgeschichte zwischen Rodolfo und Mimì zusammengehalten werden. Einen Kontrapunkt dazu bildet die Beziehung zwischen Musetta und Marcello.

»So wie LA BOHÈME immer Persönlichstes anspricht und herausfordert - intellektuelle Snobisten und frustrierte Beckmesser sollten die Oper meiden! -, kann ich nur sehr persönlich hinzufügen: In dreißig Jahren etwas älter geworden, ist die Sehnsucht gewachsen, den Hoffnungen und Enttäuschungen, Träumen und Schmerzen der Jugend nachzuspüren und sie im Spiel, zu Bild, Handlung und Klang geformt, nachzuvollziehen. So wird die neue Begegnung mit diesem Werk Ausdruck der Sehnsucht nach der eigenen Jugend. Ich denke, darin liegt das offene Geheimnis der noch immer lebendigen Aktualität von Puccinis LA BOHÈME.« [Götz Friedrich 1988]

Puccini had already shown himself to be a brilliant musical colorist with EDGAR [1889] and MANON LESCAUT, but it was only with LA BOHÈME that agreement between the material and its musical design was achieved that Claude Debussy raved about: “I don’t know anyone who does the Paris described that time as well as Puccini did in LA BOHÈME«. Puccini's impressionistic sound technique combines subjective feeling with objective tone painting. Tonal painting elements, musical descriptions of the ambience, effective musical local color spread their magic from the 1st image onwards, when Rodolfo and Marcello burn the drama manuscript or when the poet wets the face of the unconscious Mimì with drops of water, when in the 2nd

On a frosty Christmas day in a Paris rooftop studio, Rodolfo the writer and Marcello the painter try to work. They are starving, have no fuel for their stoves and no money for rent. Colline, the philosopher, wanted to take books to the pawnshop and came back without having achieved anything. The musician Schaunard was luckier, bringing food, firewood, cigars and money. The friends go to Café Momus, only Rodolfo wants to work. He is disturbed by a neighbor who asks for the light, suffers from a dizzy spell and loses her apartment key. This is how Rodolfo falls in love with Mimì, the embroiderer who is terminally ill with tuberculosis. Two months later, he abandons her because he cannot bear to watch helplessly as Mimì's illness worsens in his miserable, cold dwelling. Six months later, Musetta, who had been Marcello's lover for a long time, brings back Mimì terminally ill. Musetta gives up her earrings to buy medicine, Colline his coat. Mimì is grateful and happy. Rodolfo thinks she has fallen into a healing sleep. But Mimì is dead.

From a dramaturgical point of view, LA BOHÈME bears the traits of an experiment that has not been repeated in Puccini's oeuvre: the two librettists Illica and Giacosa have created a libretto from the loose sequence of episodes of Louis Henri Murger's novel, the artistic maxim of which was to combine the characters and the ambience of the novel, while allowing freedom in the selection and treatment of the episodes. They didn't structure their textbook into acts, but into images that are only held together by the bond of the love story between Rodolfo and Mimì. A counterpoint to this is the relationship between Musetta and Marcello.

»Just as LA BOHÈME always addresses and challenges the most personal - intellectual snobbies and frustrated Beckmessers should avoid the opera! - I can only add on a very personal level: Having gotten a little older in thirty years, the longing has grown to trace the hopes and disappointments, dreams and pains of youth and to understand them in play, shaped into image, action and sound. Thus the new encounter with this work becomes an expression of the longing for one's own youth. I think therein lies the open secret of Puccini's LA BOHÈME, which is still alive today.« [Götz Friedrich 1988]

English

La Bohème by Puccini, Ab (2024/2024), Unter der Regie von Götz Friedrich,, Dirigat Giulio Cilona, Deutsche Oper Berlin, Berlin, Deutschland

Aufführungskredite (Besetzung & Produktionsteam )

Besetzung

Produktionsteam

Ensemble

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