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Die Vögel, Braunfels
D: Nadja Loschky
C: Gabriel Feltz
OPER KÖLN: „DIE VÖGEL“ – EINE METAPHER VON HOHER RELEVANZ

Wer die Biografie des Komponisten Walter Braunfels und die Umstände und Zeit ihrer Entstehung nicht kennt, der muss zu Beginn seiner Oper „Die Vögel“ in der Neuinszenierung von Nadja Loschky im Ausweichquartier Staatenhaus – der gefühlt schon eine Ewigkeit in der Renovierung befindlichen Oper Köln – ins Zweifeln kommen, ob er im richtigen Stück sitzt. Man sieht, wie sich – noch vor Beginn der Musik – Soldaten mit Stahlhelm und Gewehr langsam über eine ohnehin wie ein graues Schlachtfeld anmutende Bühne an einen unsichtbaren Feind heranpirschen. Es gibt einen heftigen Kanonenschlag, und alle sinken getroffen zu Boden. Nur einer steht zunächst wieder auf, Hoffegut, der eigentlich mit Ratefreund im Reich der Vögel gelangweilt einen Rückzugsort von den Entwicklungen der rastlosen und enttäuschenden Zivilisation sucht. „Die Vögel“ entstanden in der Zeit von 1913 bis 1919, also unterbrochen von 1. Weltkrieg, in dessen Verlauf Walter Braunfels eine Verletzung davontrug und in der Folge zum Katholizismus konvertierte.

Leigh Nios mo
05 Nollaig 2021opernmagazin.de
„DIE VÖGEL“ VON WALTER BRAUNFELS IN DER OPER KÖLN – MUSIKALISCH OPULENTE FABEL MIT TIEFGANG

Regisseurin Nadja Loschky und Kostümbildnerin Irina Spreckelmeier zeigen eine faszinierende und beklemmend aktuelle Geschichte von Vögeln, Menschen und Göttern mit wunderbarer spätromantischer Musik von Walter Braunfels. Das Lachen bleibt einem im Hals stecken, denn Ratefreund, ein charismatischer Demagoge, etabliert in der runtergekommenen Gemeinschaft der Vögel einen straff geführten autoritären Staat unter seiner Herrschaft. Hoffegut, sein Freund, traumatisiert durch die Grenzerfahrung des Frontgemetzels im 1. Weltkrieg, träumt sich in eine Naturerfahrung mit der Nachtigall. Im Mantel einer Fabel wird die Entstehung eines rassenwahnsinnigen Staates der Vögel gezeigt. (Besuchte Vorstellung 8. Januar 2022)

Leigh Nios mo
08 Eanáir 2022opernmagazin.de
Violetter Schnee, Furrer
D: Claus Guth
C: Matthias Pintscher
Taibhiú Domhanda
Violetter Schnee

Die ästhetische Geschlossenheit dieser Opernnovität ist faszinierend. Fluchtwege bleiben hier nur ins Assoziative. So wie für das halbe Dutzend Protagonisten auf der Bühne der frisch renovierten Lindenoper. Die hat jetzt mit Beat Furrers Violetter Schnee eine in jeder Hinsicht exquisite Uraufführung zu verbuchen. Der österreichische Dramatiker Händl Klaus, der mit Furrer schon bei dessen Wüstenbuch zusammenarbeitete, hat eine Art von Weltuntergangspoesie in Librettoform gebracht, die von Vladimir Sorokin Erzählung, Andrei Tarkowski Solaris, Lars von Triers Melancholia und Peter Brueghel Winterbild Jäger im Schnee inspiriert ist. Die Musiksprache des Schweizer Ernst-von-Siemens-Preisträgers lässt sie in ihrem dunklen Glanz gleichsam aufleuchten. Die Musik klingt wie fallender Schnee, ist durchsetzt von Fanalklängen, scheppert, erstirbt.

Leigh Nios mo
13 Eanáir 2019www.omm.deRoberto Becker
Věc Makropulos, Janáček
D: David Hermann
C: Donald Runnicles
Das Opernglas

Derek Welton [war] leidenschaftlich potenter, großstimmiger Jaroslav Prus und somit auch stimmlich ein echter Gegenspieler der Marty

Leigh Nios mo
01 Aibreán 2016Thomas Rauchenwald
Die Welt

Kraftvoll: Derek Welton.

Leigh Nios mo
21 Feabhra 2016www.welt.deManuel Brug