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Frühere Produktionsrezensionen

5
Das Rheingold, Wagner, Richard
D: Andreas Homoki
C: Gianandrea Noseda
ZÜRICH/ Opernhaus: DAS RHEINGOLD. «Zurück zu den Ursprüngen»: Ein mehr als gelungener Einstieg in den Ring. Neuinszenierung

Die Philharmonia Zürich unter Leitung von GMD Gianandrea Noseda leistet diesem Aufruf unbedingt Folge und spielt hochkonzentriert einen wunderbar leichten, frischen Wagner. Ein besonderes Lob verdienen die traumhaft schönen und sicheren Blechbläser. Das Spiel ist perfekt austariert, von pianissimo bis fortissimo, es stehen alle Farben zu Verfügung und die Sänger bleiben immer hörbar. Besonders eindrücklich ist, wie das Vorspiel im völlig dunklen Zuschauerraum beginnt und Noseda mit einer kleinen Taschenlampe dirigiert. Christian Schmidt (Ausstattung) hat Andreas Homoki für seine Inszenierung von Wagners Opus Magnum auf der Drehbühne ein Einheitsbühnenbild aus drei identischen, weiss getäferten Räumen geschaffen, die einerseits auf die Entstehungszeit Bezug, andererseits als Leinwand und Projektionsfläche dienen können. Mit wenigen Versatzstücken kann hier Atmosphäre geschaffen werden: Die blondierten, an Marilyn Monroe erinnernden Rheintöchter haben ein grosses Bett als Spielplatz, die Goldnuggets, die Alberich sich erobert hat erinnernden an einen grossen Haufen Baked Potatoes und Walhall ist ein übergrosses, romantisches Gemälde. So gelingt es Homoki, nur zu inszenieren, also die Geschichte mit aktuellen, adäquaten Bildern auf die Bühne zu bringen und sie nicht noch zu interpretieren, als eine Deutung der Geschichte nachzureichen. Der Zuschauer ist wohltuend frei, selbst zu deuten. Franck Evin setzt die überzeugende Arbeit wie gewohnt gekonnt ins rechte Licht.

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05 Mai 2022onlinemerker.comJan Krobot
ZÜRICH/ Opernhaus: DAS RHEINGOLD – Auftakt zum neuen „Ring des Nibelungen“

Gianandrea Noseda ist bei seinem Debut-Dirigat des Rheingolds mit der gut gelaunt-wachen Philharmonia Zürich ein vielversprechender Auftakt gelungen: es gab neben grossartigen Zwischenspielen ungewöhnliche leise Stellen, die mich sehr überzeugten und damit den Sängern die Möglichkeit zu sprachlicher Modulation ermöglichten. Regie: Intendant Andreas Homoki ist eine sehr lebendige, bildmächtige Inszenierung gelungen, die gut unterhalten hat, hervorzuheben ist die äusserst interaktive Personenregie, die manchmal fast an Familienaufstellungen erinnerte. Zutaten für den Erfolg des Abends waren eine Portion Theaterzauber und die Lichtregie von Frank Evin.

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15 Mai 2022onlinemerker.comAlex Eisinger
Written on Skin, Benjamin
D: Katie Mitchell
C: George Benjamin
Review: Written on Skin (Royal Opera House)

The five-strong cast includes several of the work's creators. Christopher Purves again sings the Protector, baleful yet mellifluous except in some cruel interpolations for the baritone's head voice, while Barbara Hannigan, recently Mitchell's Mélisande (and Pelléas et Mélisande was one of Benjamin's avowed influences when planning this opera), returns in triumph as the passionate, wilful Agnès. She interprets the grotesque climactic transubstantiation with devastating simplicity. Mezzo Victoria Simmonds repeats her role as an Angel, joined on this occasion by no less a figure than tenor Mark Padmore as well as a handful of silent supernumeraries. All have been rigorously prepared for this revival by Mitchell and her admirable deputy, Dan Ayling. However, it's Iestyn Davies who raises the production to new heights. The countertenor makes his ROH role debut as the Boy, with an enigmatic presence that renders the harmonic eroticism of his duets with Hannigan all the more intriguing. Indeed, his melismatic delivery of the word 'merciful' suggests that he's a celestial visitor to a rotten world, come to give base mankind a bit of a kicking. If so, we could do with him now.

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14 Januar 2017www.whatsonstage.comMark Valencia