Kyungho Kim, der in dieser Saison schon als Prinz in Dvořaks »Rusalka» begeisterte, singt den Faust mit kraftvollem, strahlenden Tenor. Der lebensmüde Ennui („Wann kann ich endlich sterben?“) ist weniger sein Ding, umso leidenschaftlicher gibt er dann Liebenden.
Durchaus geschickt, insbesondere für eine Reise-Produktion, sind die von Felix Nolze entwickelten Bildelemente: So wird etwa eine Wippe umgedreht zur Brücke und hochkant aufgestellt zu einer Bar-Theke. Linienprojektionen des Videodesigners Andreas Dihm spielen mit den Umrissen eines Hauses, dessen Interieur dann mit Bett Tisch, Klavier und Grammophon als Komponistenstube bespielt wird.