Pierre-Laurent Aimard spielt Mozart by Messiaen, Mozart, Strauss, pen 08 spa 2021, Nuo (2021/2021), Dirigentas Manfred Honeck, Konzerthalle, Bamberg, Germany

Olivier Messiaen war ein neugieriger Freigeist und auf seiner Visitenkarte stand auch »Ornithologe« – denn er reiste um die ganze Welt, um Vogelrufe aufzuschreiben. Als einzigartiges Vogelkonzert entpuppt sich daher das Werk »Oiseaux exotiques« von 1956: Es beruht auf Gesängen exotischer Vögel aus Indien, China, Malaysia und Amerika. Und die bunten Farben der Gefieder kreieren zudem einen wunderbaren klanglichen Regenbogen. Mit Pierre-Laurent Aimard begrüßen wir einen Experten für diesen schillernden Zaubergarten an Synästhesien. Er interpretiert außerdem ein bedeutendes Mozart-Werk – welcher selbst Experimente liebte und schon mal als besondere Attraktion mit verbundenen Augen am Klavier saß. Über das c-Moll-Konzert hieß es nach der Uraufführung: »Man kann sich nicht vorstellen, was für Gesichter die Wiener gemacht haben, als er ihnen dieses Werk vorspielte.« Parallel zu seiner erfrischenden »Figaro«-Oper hatte Mozart 1786 für einen seiner furiosen Auftritte in großer Eile das gedankenschwere Klavierkonzert komponiert – eine »Explosion der Leidenschaft, der dunklen, tragischen Gefühle«. Zum Abschluss wagen wir uns gespannt an das symphonische Konzentrat eines berühmten Bühnenwerkes. 1908 hat Richard Strauss die traumatisierte Königstochter Elektra in den Fokus einer Oper voller psychologischer Abgründe gerückt, in der es auch an einer Stelle heißt: »Lässt die Neugier dich nicht los?« Elektra wird nur von dem Gedanken am Leben gehalten, den heimtückischen Mord an ihrem Vater Agamemnon unbedingt rächen zu müssen. Strauss schuf ein Porträt von aufwühlender Expressivität und überwältigender Klangwucht. Wir spielen die faszinierende Instrumentalsuite, die Manfred Honeck 2016 mit dem tschechischen Komponisten Tomáš Ille erstellt hat – eine Oper im Schnelldurchgang und ganz ohne Worte!