«Als ich sie (die Penthesilea) komponierte, war ich besessen», gestand Othmar Schoeck, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährt. Die archaische Wildheit des Stoffes, die Verschränkung kriegerischer und erotischer Bilder hatte ihn in Bann gezogen, und er setzte «einen Kontrapunkt zur Melodie der Verse Kleists», der unter Ausschaltung plumper Illustrationen die ungezügelte Ekstase, die expressive Schroffheit und das «vernichtende Gefühl» des Dramas einfängt. «Küsse, Bisse. Das reimt sich, und wer recht von Herzen liebt, kann das eine für das andere greifen», so lautet Penthesileas hellsichtiger Kommentar zum Kampf der Geschlechter, in dem die Vernunft schweigt und allergrösste Lust nahtlos in Destruktion umzuschlagen vermag.
Mit: Tanja Ariane Baumgartner, Ursula Füri-Bernhard, Svetlana Ignatovich, Rita Ahonen, Thomas Johannes Mayer, Peter Bernhard, Hee-Do An und Oda Pretzschner, dem Chor des Theater Basel und dem Sinfonieorchester Basel