Organization

Conductor

Mino Marani

Instrumentalist

Violinist

Felix Gutgesell

Violin

Staatstheater Braunschweig

Others

Konzertchor Braunschweig

Orchestra

Braunschweig State Orchestra

German

10 Sinfoniekonzert

Braunschweig

Germany

Staatstheater

Großes Haus

10 Sinfoniekonzert: Concert

Public

The Four Seasons

Natura renovatur

Siegfried Idyll, WWV 103

Approved

Aus der Sicht eines Komponisten des 20. Jahrhunderts musste schon die bloße Zahl der Instrumentalkonzerte, die Antonio Vivaldi komponiert hatte, suspekt erscheinen – und vor diesem Hintergrund wird auch Igor Strawinskys Bemerkung, Vivaldi habe einfach hunderte Male dasselbe Konzert veröffentlicht, nachvollziehbar. Doch schon ein Blick auf Vivaldis »Vier Jahreszeiten«, die 1725 in der Sammlung von Instrumentalkonzerten op. 8 publiziert wurden, bringt Strawinskys etwas abschätziges Diktum ins Wanken. Die vier Violinkonzerte, die je eine Jahreszeit porträtieren, sind in ihrem Farbenreichtum, und ihrer Virtuosität wie auch in ihrer Experimentierfreude hinsichtlich der Form einzigartige Werke, wie der anhaltende Erfolg dieser Kompositionen im heutigen Konzertbetrieb zeigt.

 

Eine der schillerndsten Figuren des an individuellen Charakteren nicht gerade armen 20. Jahrhunderts war der italienische Komponist Giacinto Scelsi. Der aus einer alten süditalienischen Adelsfamilie stammende Scelsi entzog sich bewusst dem Blick der Öffentlichkeit, setzte sich mit wichtigen kompositorischen Strömungen seiner Zeit auseinander und ging doch seinen ganz eigenen musikalischen Weg, auf dem er – neben der Tonhöhe und -dauer – eine »dritte Dimension« in der Musik suchte. Seinen Kompositionen ist oft eine charakteristische Skulpturalität eigen, die das Publikum umfängt und in der scheinbaren Beschränkung des kompositorischen Materials eine große Dichte und Komplexität erzeugt: so auch im 1967 entstandenen »Natura renovatur«, das mit elf Streichinstrumenten, die in mikrotonalen Clusterklängen übereinandergeschichtet werden, in eine ganz eigene und faszinierend schillernde Klangwelt entführt.

 

Als Geburtstagsgeschenk für seine Frau Cosima komponierte Richard Wagner 1870 das schwelgerisch-zärtliche »Siegfried-Idyll«. Die sinfonische Dichtung für Kammerorchester ist Wagners einziges Orchesterwerk, über das der Komponist äußerte, dass er ein vollständiges außermusikalisches Programm vor Augen hatte, und greift auf Motive aus »Siegfried« zurück, ist aber gleichermaßen ein intimes musikalisches Zeugnis Wagner’scher Familienbande.

Deutsch

From the point of view of a 20th-century composer, the sheer number of instrumental concertos composed by Antonio Vivaldi must have seemed suspect - and against this background Igor Stravinsky's comment that Vivaldi simply published the same concerto hundreds of times makes sense. But just a look at Vivaldi's "Four Seasons", published in 1725 in the collection of instrumental concertos op. 8, makes Stravinsky's somewhat derogatory dictum falter. The four violin concertos, each portraying a season, are unique works in their richness of colour, their virtuosity and their love of experimentation in terms of form, as the continuing success of these compositions in today's concert business shows.

 

The Italian composer Giacinto Scelsi was one of the most dazzling figures of the 20th century, which was not exactly lacking in individual characters. Scelsi, who comes from an old southern Italian noble family, deliberately withdrew from the public eye, dealt with important compositional trends of his time and yet went his own musical path, on which he - in addition to pitch and duration - created a "third dimension". searched in music. His compositions often have a characteristic sculptural quality that embraces the audience and creates a great density and complexity in the apparent limitation of the compositional material: this is also the case in »Natura renovatur«, composed in 1967, which, with eleven string instruments layered in microtonal cluster sounds,

 

As a birthday present for his wife Cosima, Richard Wagner composed the sumptuously tender »Siegfried Idyll« in 1870. The symphonic poem for chamber orchestra is Wagner's only orchestral work for which the composer says he had a complete extra-musical program in mind, and draws on motifs from »Siegfried« but is equally an intimate musical testimony to Wagnerian family ties.

English

Performance credits (Cast & Crew )

Instrumentation

Ensemble