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Schwerin, Germany | Company
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Upcoming Production Reviews

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Tannhäuser, Wagner, Richard
D: Martin G. Berger
C: Mark RohdeLevente TörökHermes Helfricht
Die Klänge aus dem Graben des Mecklenburgischen Staatsorchesters rauben den Zuhörern den Atem

Tannhäuser in Schwerin gerät durch das kurzfristige Einspringen eines jungen Dirigenten zur Sensation Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters Extra-Chor Mecklenburgische Staatskapelle Levente Török, Dirigent Mecklenburgisches Staatstheater, Schwerin, 25. Oktober 2022 von Patrik Klein Eine zu diskutierende Frage stelle ich zu Beginn: Wie kann es sein, dass nach über 40 Jahren Opernerfahrung mein Fazit lautet, die mit Abstand besten Musiktheaterabende hatte ich in kleinen bis mittleren Opernhäusern? Warum kommt es immer häufiger vor, dass an großen Häusern die Enttäuschung noch höher ist als die oftmals deftigen Eintrittspreise? Nach den gähnend langweiligen oder gar ärgerlichen Erlebnissen der letzten Wochen an meinem Hamburger Stammhaus, reisten wir voller Optimismus zu viert von Hamburg nach Schwerin zu Wagners Tannhäuser. Meinen emotional getriebenen Kommentar in den sozialen Medien weit nach Mitternacht gebe ich nur leicht bearbeitet wieder: „Auch wenn es mitten in der Nacht ist, nach so einem Wagnerabend kann man nicht schlafen. Nein, ich kann es noch nicht. Zunächst muss ich mir ein paar Gedanken und Emotionen von der Seele schreiben. Wann hatte ich dieses Gefühl der inneren Zufriedenheit und diesen Einklang mit gespielten und gesungenen Noten, mit dem Werk von Richard Wagner zuletzt? Es war in Minden 2019 beim ersten Ringzyklus nach der Götterdämmerung. Viele Stunden atemberaubender Musik lagen hinter einem jeden gebannten Zuhörer. Heute Abend in Schwerin war da endlich wieder dieses Gefühl, diese innere Befriedigung, diese überschwängliche Freude. Zu verdanken haben vier angereiste Hamburger Jungs diesen Abend im Wesentlichen einer Person, die gestern erst erfuhr, dass sie heute ihren Auftritt haben wird. Der erste Kapellmeister des Mecklenburgischen Staatstheaters Levente Török musste ran ans Pult, durfte ran und tat es in unfassbarer Manier. Das gesamte Orchester und Ensemble folgte ihm voller Energie und Musizierfreude. Was da aus dem Graben kam, hatte Zug, Dynamik, satten Klang, aber auch feinste Details, eine musikalische Richtung, war ein Ohrenschmaus an Tempowechseln, Phrasierungen und energiegeladenen Finessen. Es krachte im Blech, es flirrten die Saiten der Geiger, es schmetterten die Hörner und Pauken. Wer da keine Gänsehaut bekam und sich ungläubig im Sessel räkeln musste, der war verloren wie der Fliegende Holländer vergangenen Sonntag in zäher Tristesse in Hamburg. Für die Sängerinnen und Sänger war es eine Herausforderung, ganz ohne Abstimmungsproben sich mit dem Mann mit dem Taktstock zu finden. Sie schauten stärker als sonst auf diesen jungen Herrn am Pult, denn auch sie waren andere Tempi bisher gewohnt. Es funktionierte makellos, harmonierte und man spürte förmlich, dass alle an einem Strang zogen, spielten, sangen und ihr Bestes gaben. Die Partien waren erstklassig besetzt vom Tannhäuser bis in die kleinsten Rollen. Die Regie brachte das Thema „Vernunft trifft auf Gefühl“ mit einleuchtender Aktualität hochspannend und konsequent auf die Bühne. Als sich der Vorhang zum dritten Mal schloss, bejubelte das fast ausverkaufte Haus am Weltoperntag eine sensationelle Tannhäuser-Aufführung in Schwerin. In der schönsten Opernkantine des Landes wurde der Erfolg mit einem kühlen Bier und atemberaubenden Blick auf das Schweriner Schloss gefeiert.“

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26 October 2022klassik-begeistert.dePatrick Klein

Past Production Reviews

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Tannhäuser, Wagner, Richard
D: Martin G. Berger
C: Mark RohdeLevente TörökHermes Helfricht
Die Klänge aus dem Graben des Mecklenburgischen Staatsorchesters rauben den Zuhörern den Atem

Tannhäuser in Schwerin gerät durch das kurzfristige Einspringen eines jungen Dirigenten zur Sensation Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters Extra-Chor Mecklenburgische Staatskapelle Levente Török, Dirigent Mecklenburgisches Staatstheater, Schwerin, 25. Oktober 2022 von Patrik Klein Eine zu diskutierende Frage stelle ich zu Beginn: Wie kann es sein, dass nach über 40 Jahren Opernerfahrung mein Fazit lautet, die mit Abstand besten Musiktheaterabende hatte ich in kleinen bis mittleren Opernhäusern? Warum kommt es immer häufiger vor, dass an großen Häusern die Enttäuschung noch höher ist als die oftmals deftigen Eintrittspreise? Nach den gähnend langweiligen oder gar ärgerlichen Erlebnissen der letzten Wochen an meinem Hamburger Stammhaus, reisten wir voller Optimismus zu viert von Hamburg nach Schwerin zu Wagners Tannhäuser. Meinen emotional getriebenen Kommentar in den sozialen Medien weit nach Mitternacht gebe ich nur leicht bearbeitet wieder: „Auch wenn es mitten in der Nacht ist, nach so einem Wagnerabend kann man nicht schlafen. Nein, ich kann es noch nicht. Zunächst muss ich mir ein paar Gedanken und Emotionen von der Seele schreiben. Wann hatte ich dieses Gefühl der inneren Zufriedenheit und diesen Einklang mit gespielten und gesungenen Noten, mit dem Werk von Richard Wagner zuletzt? Es war in Minden 2019 beim ersten Ringzyklus nach der Götterdämmerung. Viele Stunden atemberaubender Musik lagen hinter einem jeden gebannten Zuhörer. Heute Abend in Schwerin war da endlich wieder dieses Gefühl, diese innere Befriedigung, diese überschwängliche Freude. Zu verdanken haben vier angereiste Hamburger Jungs diesen Abend im Wesentlichen einer Person, die gestern erst erfuhr, dass sie heute ihren Auftritt haben wird. Der erste Kapellmeister des Mecklenburgischen Staatstheaters Levente Török musste ran ans Pult, durfte ran und tat es in unfassbarer Manier. Das gesamte Orchester und Ensemble folgte ihm voller Energie und Musizierfreude. Was da aus dem Graben kam, hatte Zug, Dynamik, satten Klang, aber auch feinste Details, eine musikalische Richtung, war ein Ohrenschmaus an Tempowechseln, Phrasierungen und energiegeladenen Finessen. Es krachte im Blech, es flirrten die Saiten der Geiger, es schmetterten die Hörner und Pauken. Wer da keine Gänsehaut bekam und sich ungläubig im Sessel räkeln musste, der war verloren wie der Fliegende Holländer vergangenen Sonntag in zäher Tristesse in Hamburg. Für die Sängerinnen und Sänger war es eine Herausforderung, ganz ohne Abstimmungsproben sich mit dem Mann mit dem Taktstock zu finden. Sie schauten stärker als sonst auf diesen jungen Herrn am Pult, denn auch sie waren andere Tempi bisher gewohnt. Es funktionierte makellos, harmonierte und man spürte förmlich, dass alle an einem Strang zogen, spielten, sangen und ihr Bestes gaben. Die Partien waren erstklassig besetzt vom Tannhäuser bis in die kleinsten Rollen. Die Regie brachte das Thema „Vernunft trifft auf Gefühl“ mit einleuchtender Aktualität hochspannend und konsequent auf die Bühne. Als sich der Vorhang zum dritten Mal schloss, bejubelte das fast ausverkaufte Haus am Weltoperntag eine sensationelle Tannhäuser-Aufführung in Schwerin. In der schönsten Opernkantine des Landes wurde der Erfolg mit einem kühlen Bier und atemberaubenden Blick auf das Schweriner Schloss gefeiert.“

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26 October 2022klassik-begeistert.dePatrick Klein
Tannhäuser, Wagner, Richard
D: Martin G. Berger
C: Mark RohdeLevente Török
Die Klänge aus dem Graben des Mecklenburgischen Staatsorchesters rauben den Zuhörern den Atem

Tannhäuser in Schwerin gerät durch das kurzfristige Einspringen eines jungen Dirigenten zur Sensation Opernchor des Mecklenburgischen Staatstheaters Extra-Chor Mecklenburgische Staatskapelle Levente Török, Dirigent Mecklenburgisches Staatstheater, Schwerin, 25. Oktober 2022 von Patrik Klein Eine zu diskutierende Frage stelle ich zu Beginn: Wie kann es sein, dass nach über 40 Jahren Opernerfahrung mein Fazit lautet, die mit Abstand besten Musiktheaterabende hatte ich in kleinen bis mittleren Opernhäusern? Warum kommt es immer häufiger vor, dass an großen Häusern die Enttäuschung noch höher ist als die oftmals deftigen Eintrittspreise? Nach den gähnend langweiligen oder gar ärgerlichen Erlebnissen der letzten Wochen an meinem Hamburger Stammhaus, reisten wir voller Optimismus zu viert von Hamburg nach Schwerin zu Wagners Tannhäuser. Meinen emotional getriebenen Kommentar in den sozialen Medien weit nach Mitternacht gebe ich nur leicht bearbeitet wieder: „Auch wenn es mitten in der Nacht ist, nach so einem Wagnerabend kann man nicht schlafen. Nein, ich kann es noch nicht. Zunächst muss ich mir ein paar Gedanken und Emotionen von der Seele schreiben. Wann hatte ich dieses Gefühl der inneren Zufriedenheit und diesen Einklang mit gespielten und gesungenen Noten, mit dem Werk von Richard Wagner zuletzt? Es war in Minden 2019 beim ersten Ringzyklus nach der Götterdämmerung. Viele Stunden atemberaubender Musik lagen hinter einem jeden gebannten Zuhörer. Heute Abend in Schwerin war da endlich wieder dieses Gefühl, diese innere Befriedigung, diese überschwängliche Freude. Zu verdanken haben vier angereiste Hamburger Jungs diesen Abend im Wesentlichen einer Person, die gestern erst erfuhr, dass sie heute ihren Auftritt haben wird. Der erste Kapellmeister des Mecklenburgischen Staatstheaters Levente Török musste ran ans Pult, durfte ran und tat es in unfassbarer Manier. Das gesamte Orchester und Ensemble folgte ihm voller Energie und Musizierfreude. Was da aus dem Graben kam, hatte Zug, Dynamik, satten Klang, aber auch feinste Details, eine musikalische Richtung, war ein Ohrenschmaus an Tempowechseln, Phrasierungen und energiegeladenen Finessen. Es krachte im Blech, es flirrten die Saiten der Geiger, es schmetterten die Hörner und Pauken. Wer da keine Gänsehaut bekam und sich ungläubig im Sessel räkeln musste, der war verloren wie der Fliegende Holländer vergangenen Sonntag in zäher Tristesse in Hamburg. Für die Sängerinnen und Sänger war es eine Herausforderung, ganz ohne Abstimmungsproben sich mit dem Mann mit dem Taktstock zu finden. Sie schauten stärker als sonst auf diesen jungen Herrn am Pult, denn auch sie waren andere Tempi bisher gewohnt. Es funktionierte makellos, harmonierte und man spürte förmlich, dass alle an einem Strang zogen, spielten, sangen und ihr Bestes gaben. Die Partien waren erstklassig besetzt vom Tannhäuser bis in die kleinsten Rollen. Die Regie brachte das Thema „Vernunft trifft auf Gefühl“ mit einleuchtender Aktualität hochspannend und konsequent auf die Bühne. Als sich der Vorhang zum dritten Mal schloss, bejubelte das fast ausverkaufte Haus am Weltoperntag eine sensationelle Tannhäuser-Aufführung in Schwerin. In der schönsten Opernkantine des Landes wurde der Erfolg mit einem kühlen Bier und atemberaubenden Blick auf das Schweriner Schloss gefeiert.“

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26 October 2022klassik-begeistert.dePatrick Klein
Der Freischütz, op. 77, Von Weber
D: Thomas Helmut Heep
C: Levente Török
DER FREISCHÜTZ – konzertant – Carl Maria von Weber Mecklenburgische Staatskapelle entführt in die von Furtwängler beschworene magisch mythische Welt

Auch gesanglich bewegte sich der Abend auf großem Niveau. Cornelia Zink war eine Agathe zum Niederknien. In ihrer Arie „Wie nahte mir der Schlummer“ konnte sie den Farbreichtum und das lyrisch dramatische Kolorit ihrer Ausnahmestimme glänzend entfalten. Ihr leuchtender und zum Teil schon ins Dramatische tendierender Sopran bestach durch eine warme Tiefe, eine runde Mittellage und eine leuchtend und frei schwingende Höhe. Mit dramatischer Emphase und innwendiger Rolleninterpretation nahm sie für sich ein.

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03 January 2023ioco.deMichael Stange
Die Zauberflöte, Mozart
D: Martin Mutschler
C: Levente TörökMark Rohde
Papageno will aussteigen: Moderne Fassung der "Zauberflöte"

Diese Schweriner Fassung unter dem Titel "Die Zauberflöte - oder: Wie die Musik mir das Leben rettete" versucht Antworten auf Papagenos Frage zu finden, erklärt Dramaturg Linus Lutz: "Das Besondere ist, dass wir hier einen besonderen Fokus kriegen auf die ganz zentralen Figuren, auf diese große Liebesgeschichte. Die eine sehr heutige Liebesgeschichte ist. Bei Tamino und Pamina geht es immer darum, finden die sich noch oder finden die sich nicht. Und diese Inszenierung ermöglicht darauf einen ganz besonderen Blick, wie er sonst oft nicht gegeben ist, weil natürlich sehr viele Handlungsstränge durcheinander gehen. Wir haben hier die Möglichkeit, diese Liebesgeschichte sehr transparent, sehr nuanciert in ihren unterschiedlichen Spielarten noch mal zu sehen."

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12 November 2021www.ndr.deAxel Seitz

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