Puccinis »Madame Butterfly« war bei der Uraufführung an der Mailänder Scala 1904 zwar der größte Misserfolg seines Lebens, wurde nach mehreren Überarbeitungen durch ihre farbig schillernde, hochemotionale und mit Exotismen spielende Klangwelt jedoch eine der bis heute meistgespielten Opern des Repertoires und zählt zu den Paradebeispielen der gesamten Gattung. Der europäische Blick auf zwei fremde Kulturen, »Japan« und die »USA«, steht im Zentrum dieses Stücks über Kultur- und Geschlechterkonflikte, das sich 2021 ganz neuen Fragen stellen muss. Diese Neubefragung unternimmt der Kieler Regisseur Joachim Rathke zusammen mit der intensiv mit Japan vertrauten Ausstatterin Claudia Spielmann in einer Lesart, die auch als Hommage an das Genre »Oper« gedeutet werden kann.,